Dienstag, 16. April 2013

Geld ist aus! Was nun?


Als wir in Cairns, nach dem ganzen getauche, unser letztes Geld verpulvert hatten, haben wir verzweifelt nach einem Job gesucht und an nur einem einzigen Tag über 150 Farmen kontaktiert. Wo wir dann das vierte mal um eine Nacht verlängerten, brauchten wir auch schon gar keinen Reisepass mehr an der Rezeption hinterlegen, man kannte uns ja. Nach ewigem warten nun endlich eine Antwort. Wir haben einen Job in der nähe von Bundaberg! Wir dachten uns nur: „Ok 1400km vor uns, aber wir haben einen Job“ Nachdem wir fluchtartig alles im Hostel zusammen gesucht haben sind wir losgefahren. Am ersten Tag rund 450km und am zweiten Tag unsere längste bis Dato gefahrene Strecke mit circa 950km an nur einem Tag. Dort angekommen hieß es: „Der Vermittler kommt morgen und führt Gespräche“. Wie? Gespräche? Uns wurde versichert das wir einen Job haben und nun? Gespräche? Naja wir wollten erst mal abwarten und nicht gleich komplett durchdrehen.
Am nächsten Tag war es dann soweit. Beschu kam (ein zu klein geratener Inder den man irgendwie nicht wirklich ernst nehmen konnte), um ihn versammelte sich die Hälfte aller Bewohner vom Hostel, er fragte direkt nach den zwei Martins. Okay wir meldeten uns, daraufhin fragte er: Ihr habt also schon mal Bäume geschnitten? Wir antworteten mit einem selbstverständlichen Ja. Daraufhin meinte er gegenüber so ziemlich allen Hostelbewohnern. „Okay ihr habt den Job!“. Da waren natürlich alle gleich etwas neidisch. Wir? Die letzten die angekommen sind bekommen als erstes den in dem Moment am meist begehrtesten Job im ganzen Hostel. Na ja danach wurde vermutlich nach gut Glück ausgesiebt. Gesucht hatte der Vermittler nämlich eigentlich nach Leuten mit Erfahrung allerdings waren wir die einzigen im ganzen Hostel. Er brauchte allerdings noch knapp 10 Leute mehr.

Direkt am nächsten Tag ging es los. Wir hatten vorher keine Ahnung um was für Bäume es sich handeln würde. Es war die ganze Zeit nur die rede von Steinfrüchten. Aber na ja wie Ihr sicherlich wisst kann das ziemlich viel umfassen.
Auf der Farm angekommen ging es erst einmal in die Halle wo alle ihre Astschere und kleine Gartenschere bekommen hatten. Danach fragte man in die Runde wer Erfahrung im schneiden hat. Wir haben uns gemeldet und danach schnell gemerkt das wir die einzigen waren. Der Chef der Farm fragte uns wo wir denn gearbeitet hätten. Wir haben daraufhin direkt den Ort genannt und das es Pflaumenbäume waren, da wollte er uns doch tatsächlich erzählen das in der Gegend überhaupt keine Pflaumen wachsen. Mal abgesehen davon das Griffith und Umgebung eine von Pflaumen und Orangenbäumen geprägte Gegend ist und die Farm wo wir waren die größte Pflaumenfarm Australiens ist, haben wir ihm natürlich zugestimmt und damit war es auch getan. Auf ging es ins Feld zu den Pfirsich Bäumen, ja inzwischen haben wir herausgefunden was wir schneiden dürfen. Pfirsich. :) Geschnitten wurde mit rund 30 Leuten. Es gab eine Crew von rund 20 Arbeitern die am Boden arbeiteten (Groundcrew) und rund 10 die am oberen Teil der Bäume schnitten (Topcrew). Zuerst waren wir beide in der Groundcrew was auch durchaus entspannter war, man konnte sein Tempo selbst bestimmen und war nicht auf eine vorgeschriebene Geschwindigkeit angewiesen. Wie eben bei der Topcrew die auf einer Maschine auf guten 2,50m durch die Reihen fuhr. Man musste stets sein Tempo an die Maschine anpassen und wenn der Supervisor mal schnell nach Hause wollte waren das auch schon mal ein paar km/h mehr! ;) Nachdem zwei Engländer gekündigt hatten von Heute auf Gestern wurde der Schiller in die Topcrew berufen. Zu Anfang hatte er natürlich überhaupt keine Lust und jeder war froh das er da nicht hoch musste. Gerade bei täglich 40°C im Schatten war das nicht gerade die beste Stelle auf der Farm. Nach ein paar Tagen jedoch hat sich herausgestellt das man halt schon besseres Geld machen kann als in der Groundcrew.


       Die einzelnen Gänge.                              Auf Spalier gepflanzter                             Ewig lang...
                                                                             Pfirsichbaum



Denn restlichen Monat Dezember haben wir komplett in dem Working-Hostel und somit auf der Pfirsich Farm verbracht. Zwischendurch haben wir uns auch mal einen Tag mit Kirschtomaten ernten und Süßkartoffeln pflanzen beschäftigt. Allerdings waren wir froh das wir es nur zur Belustigung gemacht haben. Andere mussten sich damit ihr Geld verdienen was durchaus nicht einfach war. Bei 6 $ pro Eimer Kirschtomaten, wobei ein Eimer gute 10-15 Liter fasste. Am Tag schaffte man im Schnitt 10-15 Eimer was aber schon Höchstleistung war. Hut ab allen die das täglich aufs neue gemacht haben. An alle die täglich ihre Kirschtomaten aus dem Supermarkt essen seit froh das manche Leute die für euch ernten, es ist eine verdammt harte und schlecht bezahlte Arbeit. 

Auf der Pfirsichfarm standen rund 180.000 Bäume, von daher gab es genug zu tun um uns bis kurz vor Weihnachten zu beschäfitgen. Unsere Kollegen und Mitbewohner aus dem Hostel kamen aus sämtlichen Ländern die es nur gibt. Argentinien, Italien, Frankreich, Estland, Bayern :p, Japan, Chile, Taiwan, China, Deutschland, England, Schottland, Irland, Kanada, Neuseeland und natürlich Australien. :) (Wir haben sozusagen die halbe Welt dort getroffen.)
An den Wochenenden standen natürlich auch Grill Abende auf dem Programm! Das war somit die beste Zeit hier in Australien bisher! Es hat einfach alles gepasst! Die Leute, die Location, das Essen. Einfach perfekt! :)
Das ist übrigens auch der Grund warum wir uns in der letzten Zeit so wenig im Blog gemeldet haben! Wir haben einfach jeden Tag nach der Arbeit mit den ganzen Leuten zusammengesessen und uns Unterhalten, das ein oder andere Bierchen ist natürlich auch geflossen. Danach fehlte dann ab Januar etwas die Zeit wegen der Jobsuche und aktuell können wir leider keine Ausrede liefern. :D Aber wir melden uns ja nun zurück und das auch wieder regelmäßig.

Bis Weihnachten gab es dann nicht viel außer Essen, Arbeiten, Feiern, Essen, Arbeiten, Feiern.
Als es dann auf die Weihnachtsfeiertage zuging, kam bei so Ausblicken überhaupt keine Weihnachtliche Stimmung auf. :)













Weihnachten am Strand! Zwar ohne das Gefühl das Weihnachten war aber es ließ sich durchaus gut damit leben! Wir haben dieses Weihnachten dann auch ohne Geschenke verbracht! Der einzige der Geschenke bekommen hat war Brian und zwar gab es neue Stoßdämpfer vorne und eine neue Zündspule. :) Er musste ja fit sein für den großen Silvestertrip. Wir haben am 21ten auch aufgehört zu arbeiten und gingen in 10 freie Tage. Da wir allerdings nicht bis kurz vor Silvester in dem Hostel bleiben wollten ging es schon am 26ten los in Richtung Brisbane. Mit Rudi (Italiener) im Gepäck haben wir uns aufgemacht nach Rainbow Beach, ein Strand der direkt gegenüber der größten Sandinsel der Welt liegt, Fraser Island. Dort haben wir dann 3 entspannte Tage verbracht mit nichts tun und gar nix tun! Frühstück gab es natürlich auch Standesgemäß am Strand. Nach den Tagen ging es nach Brisbane um Rudi dort abzusetzen und 3 deutsche einzusammeln. Dort Startete nämlich das Abenteuer Cameron Corner. Dem Abenteuer müssen wir allerdings einem eigenen Post widmen. 

Hier noch der Beweis zum Frühstück am Strand. Man könnte meinen es ist im Paradies.



Auf den Post über Silvester müsst Ihr auch nicht wieder 4 Monate warten! Versprochen! :)!
Eure Martin's.